Mein Morgen beginnt seit Wochen mit demselben Kartenhaus, das Tag für Tag in sich zusammenstürzt. Selten war für mich der Wechsel zwischen der Realität des Traums und der Realität der Wirklichkeit so intensiv. Meine Traumwelt ist seit jeher konstant bunt, detailreich und auf eine skurrile Weise unterhaltsam. Obwohl sie unter diesen jetzt vorherrschenden Umständen an ihrer Abnormität ständig verliert und so Alltägliches wie Corona-Tests oder die Angst vor der Ansteckung eines mir wichtigen Menschen immer öfter zum Überthema wird, ist es trotzdem eine Reise in eine andere Welt. Vielmehr noch ist es eine Flucht. Die Flucht vor einer Realität, die mir die Spezies Mensch präsentiert, wie sie lebt, als wäre hinter ihr die Sintflut und dabei aber nicht verstehen mag, dass sich vor ihr der Abgrund befindet.
Nicht nur mein Schlaf hat sich verändert. Immer mehr Menschen in meinem Umfeld klagen über Schlafstörungen, was zu berechtigter Sorge führt. Aber sollte wir uns nicht auch um die Menschen sorgen, die unter diesen Umständen gut schlafen?